Vorgestern war ich zur Einsegnung einer verstorbenen Oma ein Stündchen
zu einem einsamen Gehöft den Berg raufmarschiert und dabei noch in
leichten Schneefall gekommen. Gestern Morgen sollte dann das Seelenamt
im Kirchlein von Mojinete stattfinden, durch “göttliche Eingebung” fuhr
ich den Weg durch den Fluss und traute meinen Augen nicht, die
“Trauergemeinde” mit der “Leich” am Strassenrand zu sehen. Sie hatten
auf den versprochenen Krankenwagen gewartet, der war aber andersweitig
unterwegs, also packten wir die in ein Betttuch und eine Decke
gewickelte Verstorbene ins Auto und ein Teil der Trauernden kam auf den
Dachgepäckträger. So fuhren wir dann zur Kapelle in Mojinete. Nachdem
besagte Verblichene auf Eselsrücken das Tal herunter gebracht worden war
und am Straßenrand noch über eine Stunde in der Sonne gelegen hatte,
waren bestimmte Gerüche, die an Lazarus erinnerten, nicht zu vermeiden.
So wurde beim Seelenamt dann eben richtig fest Weihrauch verwendet. Nach
dem Gottesdienst fuhr ich die Gute noch zum Friedhof, nachdem immer
noch kein Leichenwagen da war. Immerhin war sie inzwischen in einen
schlichten Holzsarg gekommen. Auf dem Friedhof mussten die Angehörigen
dann erst noch ein Grab ausheben. Das Bürgermeisteramt hatte großzügiger
Weise aber 2 Spaten und 2 Pickel zur Verfügung gestellt. Nun, im
Vergleich zu Deutschland waren die Beerdigungskosten natürlich gering.
Fotos hatte ich aus Pietätsgründen keine geschossen ……
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