Montag, 21. Juli 2025

Apostel Santiago (Jakobus der Ältere)

Apostel Santiago (Jakobus der Ältere) – Leben, Bedeutung und Verehrung. 
Der Weg eines Apostels vom galiläischen Fischer zum Schutzpatron Spaniens/ Boliviens.

Apostel Santiago (Jakobus der Ältere) – Leben, Bedeutung und Verehrung.  Der Weg eines Apostels vom galiläischen Fischer zum Schutzpatron Spaniens.

Einleitung
Jakobus der Ältere, in Spanien als Apostel Santiago bekannt, ist eine der prägendsten Figuren des frühen Christentums. Gemeinsam mit seinem Bruder Johannes aus Bethsaida am See Genezareth, wurde Jakobus von Jesus Christus zum Jünger und später zum Apostel berufen. Sein Beiname „der Ältere“ dient der Unterscheidung des gleichnamigen Apostels Jakobus, dem Sohn des Alphäus, auch Jakobus der Jüngere genannt. Jakobus der Ältere wird besonders in Spanien hoch verehrt, wo er unter dem Namen Santiago als Nationalheiliger und Schutzpatron gilt.

Leben und Wirken, Geburt und Herkunft
Jakobus war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome.
Er wurde vermutlich in Bethsaida oder Kapernaum geboren, im Norden des heutigen Israel.
Er war ein Bruder des Apostels Johannes, des Evangelisten.

Berufung zum Jünger
Jakobus und Johannes arbeiteten als Fischer mit ihrem Vater am See Genezareth, als Jesus sie berief.
Sie gehörten zu den ersten vier Jüngern neben Simon Petrus und Andreas.
Jesus gab ihnen den Beinamen „Boanerges“ – „Donnersöhne“, was auf ihren leidenschaftlichen und impulsiven Charakter schließen lässt.

Jakobus im engsten Jünger Kreis
Jakobus gehörte, neben Petrus und Johannes, zum engsten Kreis um Jesus.
Er war Zeuge bedeutender Ereignisse: der Auferweckung der Tochter des Jairus, der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor und der Todesangst Jesu im Garten Getsemani.
Seine Nähe zu Jesus unterstreicht seine Bedeutung in der Urgemeinde.

Jakobus’ Mission und Märtyrertod, Missionstätigkeit
Nach Jesu Tod und Auferstehung wirkte Jakobus zunächst in Jerusalem.
Frühe christliche Legenden berichten, dass er das Evangelium bis an die Enden der Erde, insbesondere nach Spanien, getragen haben soll.
Historisch ist die Spanienreise nicht eindeutig belegt, doch die Legende prägte das europäische Mittelalter und führte zur großen Verehrung in Spanien.

Märtyrertod
Jakobus war der erste der zwölf Apostel, der das Martyrium erlitt.
Er wurde um das Jahr 44 n. Chr. auf Befehl von König Herodes Agrippa I. in Jerusalem mit dem Schwert hingerichtet (Apostelgeschichte 12,2).
Sein Märtyrertod war ein Wendepunkt für die frühe christliche Gemeinde.

Legenden um die Überführung nach Spanien. Die Translation der Gebeine
Nach mittelalterlicher Überlieferung brachten seine Jünger den Leichnam nach Spanien, genauer nach Galicien.
Die Gebeine des Apostels sollen in Santiago de Compostela bestattet sein.
Der Name „Santiago“ leitet sich von „Sanctus Iacobus“ (Heiliger Jakobus) ab.

Die Entdeckung des Grabes
Im 9. Jahrhundert sei das Grab durch eine Vision des Einsiedlers Pelayo und Bischof Theodomir entdeckt worden.
An der Fundstelle wurde später die Kathedrale von Santiago de Compostela errichtet.

Santiago de Compostela und der Jakobsweg, Bedeutung als Pilgerziel 
Santiago de Compostela wurde zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der Christenheit – neben Rom und Jerusalem.
Der Jakobsweg (Camino de Santiago) ist Europas berühmteste Pilgerroute, mit einem Netz von Wegen aus ganz Europa, die im galicischen Santiago de Compostela zusammenlaufen.

Erbe und Symbolik
Die Muschel („Jakobsmuschel“) als Pilgerzeichen steht für den Apostel und ist weltweit bekannt.
Jährlich pilgern Hunderttausende zu seinem Grab; der 25. Juli, sein Gedenktag, ist in Spanien ein Feiertag.

Darstellung in Kunst und Kultur, Ikonographie
Jakobus wird meist als Pilger mit Stab, Hut, Mantel und Muschel dargestellt.
Oft trägt er ein Buch (Evangelium) oder das Schwert seines Martyriums.
In der spanischen Kunst erscheint er auch als „Matamoros“ (Maurentöter) auf einem weißen Pferd – ein mittelalterlicher Mythos, der bis heute nachwirkt.

Bedeutung für Spanien
Santiago ist der Schutzpatron Spaniens und besonders Galiciens.
Die Verehrung reicht bis ins Mittelalter zurück, als der Apostel als himmlischer Fürstreiter gegen die Mauren verehrt wurde.
Bis heute ist das Fest zu Santiagos Ehren ein Höhepunkt des spanischen Festkalenders.

Jakobus der Ältere als Namensgeber
Der Name „Santiago“ ist in vielen spanischsprachigen Ländern verbreitet und steht stets in Verbindung mit dem Apostel.
Zahlreiche Städte, Kirchen und Institutionen sind ihm gewidmet.

Fazit
Jakobus der Ältere, Apostel Santiago, verkörpert Mut, Glauben und das unermüdliche Streben nach der Verbreitung der christlichen Botschaft. Als einer der ersten Märtyrer, Schutzpatron Spaniens und Symbolfigur für Pilgernde in ganz Europa, lebt seine Geschichte in Legende, Kunst und Frömmigkeit bis heute fort. Der Jakobsweg und die Verehrung in Santiago de Compostela sind Ausdruck einer spirituellen Reise, die seit Jahrhunderten die Menschen inspiriert und verbindet. 
[Zusammenfassung mit Microsoft CO Pilot]

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


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