P. Dietmar Krämer, Am Werth 3, 77887
Sasbachwalden [Adresse Heimaturlaub]
Handy in Deutschland: +4915227357306
Email: dietkraemer@yahoo.de
Websites: www.esmoraca-bolivia.org und www.facebook.com/esmoraca
Die Aktivitäten in der Pfarrei werden während meines
Deutschlandaufenthaltes natürlich etwas heruntergefahren und der Pfarrtoyota
verschwindet in der Garage, nachdem ich im 300 km entfernten Potosí noch den
TÜV habe machen können. Bei grösseren Fahrten werden zudem immer alle Heilige
der Pfarrkirche angerufen. Ich glaube fest daran, dass sie mich schon vor vielen
Unfällen bewahrt haben. Auf unseren kurvenreichen Erstpisten und bei rasenden
Autofahrern muss man immer mit Unfällen rechnen.
Liebe
Missionsfreunde
Die ersten Blumen vor meinem
Arbeitszimmer, und das sind immer Osterglocken aus Sasbachwalden, verabschieden
den Padre zum Heimaturlaub nach Sasbachwalden.
Osterglocken aus Sasbachwalden, verabschieden den Padre zum Heimaturlaub nach Sasbachwalden. |
Ohne mich selbst “beweihräuchern” zu wollen, darf ich
wohl sagen, dass ich vorm Heimaturlaub wieder auf drei erfolgsreiche
Missionsjahre, inzwischen sind es ja schon zehn in Esmoraca, zurückblicken
kann. In diese drei Jahre fiel die Erneuerung des Parr-Toyotas. Und so komme
ich am 13. September auch mit etwas “Stolz” über das mit Gottes Hilfe und auf
die Fürsprache des Hl. Franz, unseres Pfarrpatrones, unter oft schwierigen
Bedingungen Geleistete nach Deutschland.
Nach einem sehr strengen Winter in
unseren Breiten mit viel Schnee auf über 4.000 m Höhe freue ich mich darauf,
mich in Deutschland aufwärmen zu können. Bei klirrend trockener Kälte laufen
Kinder und Jugendliche bei uns mit einem T-Shirt und Pullöverchen begleitet
herum, derweil der Padre seit Wochen dreifache Skiunterwäsche trägt, zwei
Rollis und einen Skipullover anhat. Klar, alle im Pfarrhaus waren
dauererkältet .Ja, und Ihr habt den “Afrika-Sommer” hoffentlich gut
überstanden.
Neben Ackerbau, der sehr von den
Launen des Wetters abhängt, und etwas Viehzucht mit Kühen, Llamas und Ziegen,
bietet die “Empresa Minera Corizonco” auf unserem 4.500 m hohen Hausberg
“Pueblo Viejo” ein paar Arbeitsplätze. Mit recht moderner Technik wird aus dem
Minenschutt Goldstaub gewonnen. Das betreiben kleinere “Cooperativas”
ebenfalls mit Baggern, Bulldozern und Lastern im Esmoraca-Fluss mit seinen
schmalen Schluchten, was aber auch die Umwelt recht verunstaltet und, wie ich
sehe, bei den hohen Investitionskosten nicht sehr rentabel ist. Immerhin
finden da einige Männer ebenfalls Arbeit. “Pueblo Viejo” lädt Ende August
immer zu einem Gottesdienst ein. Dazu kommen dann auch einige Chefs aus La
Paz.
Das Dorf selber wächst an Häusern
dank des Regierungsprogrammes “pro vivienda”. Staatlicherseits werden Bauten
kleinere Häuser sowie Verbesserungen an bestehenden Häusern mitfinanziert.
Vom schon seit Jahren versprochenen und
geplanten Entelturm für Handy und Internet in Esmoraca ist noch nichts zu
sehen. Dass der Platz vor der Kirche nach wie vor hässlich ist und bleibt,
lässt sich hingegen ertragen.
Der Padre und der Teufel |
Dass Foto oben bitte nicht
dahingehend missverstehen, dass in Esmoraca auch der Teufel Freund vom Pfarrer
ist. Im Minen- und kolonialen Golddorf Esmoraca spielt der Tio eine grosse
Rolle und entsprechend verkleiden sich junge Burschen an Festen als Tio und
treiben ihr Unwesen. Karchapaya Mitte August ist eines der Festle um die Tios
herum, sie werden aus dem Dorf vertrieben. Zuvor kommt die Musik aber in die
Pfarrkirche.
Der Schulchor von Esmoraca in Casa Grande |
Der Kapellenbau in Casa Grande an der
argentinischen Grenze stellt sich als teurer und schwieriger heraus als gedacht.
Die Entfernungen sind gross, Zufahrtsstrassen waren in der Regenzeit durch
Geröll – und Erdverschüttungen unterbrochen und die Arbeiter stellt eben die
Pfarrei Esmoraca. Der Eigenanteil des Dorfes besteht darin, dass die Frauen
für meine Abeiter zu Mittag kochen sowie die Männer von Casa Grande beim
Herankarren von Steinen und Sand mithelfen. Der Dorfvorsteher ist kirchlich
absolut uninteressiert. Nachdem die Adveniathilfe aufgebraucht ist, werde ich
dort eine Zusatzfinanzierung beantragen und in der Heimat feste sammeln, was ja
auch Teil eines Heimaturlaubes ist. Am Gedenktag “Unserer Lieben Frau auf dem
Berge Karmel”, dem religiösen Hauptfest in Casa Grande, konnten wir die Kapelle
aber schon ‘mal provisorisch einweihen. Drinnen ist ja einschliesslich festem
Altar, fast alles fertig, die Kapelle kann also genutzt werden. Sakristei,
Kirchturm, Fussboden und Aussenverputz fehlen noch. Am 30. August war ich so
aus Neugierde mit Franz ´mal nach Casa Grande gefahren und traf meine Arbeiter
mit den beiden Lehrern und anderen vom Dorf in der Kapelle bei Wein und Bier
sitzen.. Am heutigen Tag schlösse die Muttererde ihre Pforten und da müsse man
nochmals die Kapelle begiessen, hiess es. Nun, ich hatte so schon wieder ‘was
Neues gelernt.
Gottesdienst in einer Mine in den Bergen Boliviens |
Auf Initiative eines musikbegabten
Schülers der Pre-Prom unseres Colegios, der Hl. Geist wirkt eben nicht nur in
Amtsträgern, selbige sollten ihn aber wehen lassen, hat sich ein stattlicher
Jugendchor, bzw. Jugendgruppe herausgebildet. Das Ganze muss natürlich gepflegt,
gehegt und begleitet werden. Inzwischen konnte ich auch eine junge dynamische
Grundschullehrerin für die Jugendpastoral gewinnen. Das Foto links zeigt mich
mit dem neuen Direktor des Colegio, der sich mit einem Geschenkchen von mir
verabschiedet hat, um damit auch auszudrücken, dass Lehrer zu schätzen wissen,
was die Pfarrei für viele seitens ihrer Eltern auf sich allein gestellte
Jugendliche tut.
Verabschiedung im Pfarrgarten von Esmoraca |
Es ist nochmals Post angekommen |
Wie schon so oft sage ich all den
Wohltätern meiner vielfältigen Missionsarbeit in Esmoraca, an einem der
Weltenden, ein HERZLICHES VERGELT’S GOTT! Das Bedanken war diesmal recht
kompliziert. Provinzhauptstädte wie Tupiza haben seit langem kein eigenes
Postamt mehr. Das Internetsignal über den Entelturm in Mojinete bleibt mehr
als schwach. Also musste ich Mails sammeln und gelegentlich in Städten absetzen
sowie Dankesworte von Deutschland aus verschicken lassen. In Potosí konnte ich
noch Post und Päckchen, darunter auch Schoko, bei der neuen Post abholen; so
wird es ein süsser Abschied! Konradsblätter sind ja “zeitlos” und auch nach
Monaten noch interessant zu lesen.
Eine lebendige Pfarrei zeigt
natürlich auch soziales Engagement. Drei Volksschüler aus sehr ärmlichen
Verhältnissen werden dank deutscher Padrinos mit 20 Euro pro Monat
unterstützt, und dann kommt auch noch das Auto-Mechanikerstudium des Huguito
dazu. Für letzteren wäre noch ein “Padrino” von Nöten, nachdem einer
verloren ging. Huguito studiert inzwischen recht ordentlich und übers
Internet habe ich Zugang zu seinen Noten.
So, weiteres erzähle ich Euch dann
persönlich.
Post Rundbrief in großer Schrift als PDF
herunterladen [zwei Seiten] https://www.esmoraca-bolivia.org/2018_Artikel/Rrundbrief_Herbst_2018.html
Der Email Rundbrief umfangreicher mit vielen Bildern als PDF [vier Seiten] https://www.esmoraca-bolivia.org/2018_Artikel/Email_Herbstrundbrief%202018.pdf
Der Email Rundbrief umfangreicher mit vielen Bildern als PDF [vier Seiten] https://www.esmoraca-bolivia.org/2018_Artikel/Email_Herbstrundbrief%202018.pdf
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit vielen von Euch und verbleibe “ con
saludos cordiales”
Für Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit, die geht ja auch während meines Deutschlandaufenthaltes weiter ...
Euer P. Dietmar.
Für Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit, die geht ja auch während meines Deutschlandaufenthaltes weiter ...
Missionsgesellschaft vom
Hl. Geist
Pax Bank Köln
IBAN: DE29 3706 0193 0021 7330 32
BIC: GENODED1PAX
mit Vermerk: für P. Dietmar Krämer Bolivien
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mit Vermerk: für P. Dietmar Krämer Bolivien
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