Manchmal ist Hilfe zum befreien des Land Cruiser notwendig |
Sommer 2012
Liebe Missionsfreunde
Vom winterlich kalten Hochland Boliviens möchte ich
mich im wieder einmal zu Worte melden. In einem meiner letzten
Rundbriefe hatte ich Ihnen berichtet, wie bei uns die Erstkommunion
vorbereitet und dann gefeiert wird. Jetzt soll es mit der Firmung
weitergehen.
Entlegene Landpfarreien in unseren Höhen sind
nicht mit den deutschen vergleichbar. In Esmoraca gibt es keine
hauptamtlichen Mitarbeiter, keine Pfarrsekretärin, keinen
Pfarrgemeinderat etc. Eigentlich sind wir auch mehr Missionsstation als
eine strukturierte Pfarrei. Trotzdem versuchen wir, fundamentale Dienste
anzubieten, wozu eben auch die Firmung gehört.
In diesem Jahr kommen wir nur in Esmoraca auf
eine vierzehnköpfige Firmgruppe, die sich aus Schülern des hiesigen
Colegio rekrutiert. Andere zu Esmoraca und meiner zweiten Pfarrei Talina
gehörende Dörfer brachten keine Grüppchen zusammen. Die Firmlinge
werden von der "profesora" Norma unterrichtet, die auch
Religionslehrerin in der Abi-Klasse ist. Eltern an der Katechese zu
beteiligen, ist mir noch nicht gelungen. Zum einen ist Esmoraca ein
kleines Dorf und die Menschen, größtenteils Mineros, leben die Woche
über im "campamento", der 10 km entfernten Mine "Pueblo Viejo", bzw.
arbeiten dort.
Während der Firmvorbereitung werden die
Jugendlichen angehalten, den Sonntagsgottesdienst zu besuchen, ohne
allerdings zuviel Druck auszuüben. Wenn ich mit der Liste an der
Kirchentüre stünde und kontrollierte, würde unser eh kleines Grüppchen
noch mehr schrumpfen. Firmlinge begleiten mich sonntags gelegentlich zu
Messfeiern in zu Esmoraca oder Talina gehörenden Dörfer. Zwei kräftige
Jungs hatten auch kürzlich die Ehre, mich als Rucksackträger auf einem
dreitägigen "pastoralen" Fußmarsch zu entlegenen Bergdörfern in Sud
Lipez zu begleiten, wohin noch kein Auto kommt. Dort feierte ich
Gottesdienste, taufte etc.
Unsere Bergtour führte durch den Canyon von Bonete Palca |
Hemmend für unsere Jugendpastoral wirkt sich aus,
dass der Religionslehrer in den ersten drei Klassen des Colegio ein
fanatischer Anhänger der Maranatha-Sekte ist und seinen Unterricht dazu
missbraucht, Jugendliche für diese Sekte zu gewinnen. Da haben
Beschwerden meinerseits noch nicht viel geändert. Das Fach Religion ist
an den Landschulen Boliviens überkonfessionell, hat wenig mit Kirche zu
tun und kann so von jedem Lehrer unterrichtet werden.
Ja, und bevor ich dann meinen Heimaturlaub Mitte
September antreten werde, soll Ende August noch die Firmung
stattfinden. Bischof und Generalvikar haben mich schon wissen lassen,
dass sie diesmal leider nicht kommen können - von Potosí nach Esmoraca
sind es mit dem Auto zwei Tage hin und zwei zurück, so dass bald eine
Woche draufgeht - und vorgeschlagen, ich als Pfarrer soll eben firmen.
In der Diözese Potosí gibt es ja auch kein Domkapitel, genauso wenig
Dekane. Für den Firmsonntag werde ich also versuchen, zumindest noch ein
bis zwei Kollegen nach Esmoraca zu bekommen, damit das Ganze etwas
feierlicher wird.
Die Jugendlichen nach der Firmung bei der
Stange zu halten, klappt nur, bis sie das Colegio beendet haben, danach
ziehen die meisten in die Städte oder suchen im benachbarten Argentinien
Arbeit.
Auch wenn wir nur kleine Brötchen backen können,
ist Kirche in Esmoraca und Talina präsent und wir versuchen im Rahmen
des Möglichen unser Bestes.
Soviel zur Firmung. Verbleibt mir, Ihnen
erholsame Ferien zu wünschen, sei es zu Hause oder in der Ferne. Und ich
freue mich natürlich auf ein Wiedersehen mit Ihnen in den Wochen meines
Heimaturlaubes. Mein Hauptquartier in Deutschland werde ich wieder in
Sasbachwalden aufschlagen und auch meine Handy-Nummer ist kein
Geheimnis: 015227357306
Email: dietkram@yahoo.de und Website: www.esmoraca-bolivia.org
und natürlich im FACEBOOK: www.facebook.com/cp4pg
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Nochmals mit "saludos cordiales" und in Dankbarkeit
Euer
P. Dietmar Krämer
P. Dietmar Krämer
Mission
Der Begriff Mission leitet sich vom lateinischen „missio“ (Sendung) ab und bezeichnet die Verbreitung des christlichen Glaubens (Evangelium), meist durch für diese Aufgabe entsandte Missionare („Sendboten“). Die Mission ist meist ausgerichtet auf bestimmte Gebiete oder Zielgruppen und verfolgt das Ziel, dass Menschen ganzheitliche Hilfe erfahren, sowohl zur Behebung von Armut und anderen Alltagsnöten, und sie sich durch persönliches Hinwenden freiwillig Jesus Christus hingeben. Die Entsendung und finanzielle Unterstützung der Missionare geschieht durch eine kirchliche Institution, ein überkonfessionelles Missionswerk, eine einzelne christliche Gemeinde oder den persönlichen Freundeskreis der Missionare.Alle meine Internetseiten:
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