Bausteine der Hoffnung: Ein ehrlicher Bericht aus Pampa Colorada. Mein persönlicher Brief an alle Unterstützer und Gemeindemitglieder!
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Gemeinde, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, ich grüße Sie von Herzen aus dem beschaulichen Pampa Colorada. Heute möchte ich Ihnen offen und ehrlich vom Stand unseres Kirchenbauprojekts berichten, das uns allen so sehr am Herzen liegt. Ich weiß, viele von Ihnen warten sehnsüchtig auf Neuigkeiten – und manche vielleicht auch auf ein kleines Wunder. Gerne lasse ich Sie an meinen Gedanken, Sorgen und Hoffnungen teilhaben.
Zwischen Hoffnung und Herausforderung: Der aktuelle Stand
Mit großer Dankbarkeit blicke ich zurück auf die vielen Schritte, die wir bereits gemeinsam gegangen sind. Steine wurden geschleppt, Mauern errichtet, Fundamente gegossen – und das alles mit Ihrer Hilfe, mit Ihren Gebeten und großzügigen Spenden. Ohne Sie stünde in Pampa Colorada kein einziger Stein auf dem anderen.
Doch so sehr wir uns bemühen und anpacken: Manchmal hält das Leben ungeplante Prüfungen für uns bereit. Es schmerzt mich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass sich die Fertigstellung unserer neuen Kirche aufgrund mehrerer, teils schwerwiegender Herausforderungen verzögern wird – und zwar voraussichtlich um mindestens ein Jahr.
Herausforderungen auf dem Bau: Gesundheit, Natur und mehr
Am meisten hat uns die schwere Erkrankung unseres geschätzten Maurers getroffen. Er ist nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern auch ein Freund und treues Gemeindemitglied. Mehrfach musste er in den letzten Monaten operiert werden. Jeder Eingriff und jede Genesungsphase war ein Rückschlag für den Baufortschritt – und doch steht für uns als christliche Gemeinschaft der Mensch stets an erster Stelle. Wir beten für seine vollständige Genesung und danken Gott für jede kleine Besserung.
Als wäre das nicht genug, werden wir auch immer wieder von den lokalen Gegebenheiten auf die Probe gestellt: Der anhaltende Treibstoffmangel erschwert den Transport von Baumaterial und zwingt uns zu Zwangspausen. Blockierte Straßen und Umleitungen verzögern die Anlieferung zusätzlich. Und dann ist da noch die Regenzeit, die in diesem Jahr besonders heftig ausfiel und unsere Baustelle zeitweise in ein einziges Schlammfeld verwandelte. Wer einmal versucht hat, Ziegelsteine durch knietiefen Matsch zu tragen, weiß: Geduld ist hier eine Tugend, die wir täglich üben.
Wirtschaftskrise und steigende Kosten: Eine zusätzliche Last
Die wirtschaftliche Lage in Bolivien macht uns das Leben nicht leichter. Die Preise für Baumaterialien, Transport und Löhne sind in den letzten Monaten drastisch gestiegen. Was wir vor einem Jahr noch für eine bestimmte Summe kalkuliert hatten, reicht heute oft nur für die Hälfte. Jeder Euro, jeder Boliviano zählt – und doch klafft eine immer größere Lücke zwischen unserem Budget und den tatsächlichen Ausgaben.
Ein ehrlicher Spendenaufruf in schweren Zeiten
Ich weiß, dass viele von Ihnen selbst mit gestiegenen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben. Umso mehr berührt mich Ihre anhaltende Unterstützung. Trotzdem muss ich Sie heute ganz offen um weitere Hilfe bitten: Wenn es Ihnen möglich ist, spenden Sie bitte weiterhin für unser Bauprojekt. Jeder Beitrag – ob groß oder klein – ist ein Zeichen der Solidarität und ein Baustein für unsere gemeinsame Zukunft.
Dankbarkeit: Jeder Stein ein Geschenk
Manchmal frage ich mich, wie wir all das bewältigen sollen. Dann denke ich an Ihre Briefe, Ihre Gebete, Ihre Spenden und Ihre guten Wünsche. Sie machen Mut, geben Kraft und zeigen, dass wir getragen sind – von einer Gemeinschaft, die weit über die Grenzen von Pampa Colorada hinausreicht. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.
Erster Advent: Ein Licht der Hoffnung
Nun beginnt der Advent, die Zeit der Erwartung, der Vorfreude und der Hoffnung. Die erste Kerze auf dem Adventskranz erinnert uns daran: Auch das kleinste Licht kann die tiefste Dunkelheit erhellen. So sehe ich voller Zuversicht nach vorne. Ich glaube fest daran, dass unser Projekt – mit Gottes Hilfe und Ihrer Unterstützung – weitergeht und am Ende ein Ort entsteht, der Menschen zusammenführt, Trost spendet und Hoffnung schenkt.
Ausblick und Segen
Liebe Gemeinde, liebe Unterstützer: Lassen Sie uns gemeinsam weiterbauen – Stein für Stein, Hoffnung für Hoffnung. Ich verspreche Ihnen, Sie regelmäßig über die Fortschritte zu informieren. Für Ihre Geduld und Ihr Verständnis danke ich Ihnen aufrichtig. Und ich hoffe, dass wir bald wieder Grund zur Freude haben werden.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen gesegneten Advent, viel Zuversicht und Gottes reichen Segen.
In aufrichtiger Verbundenheit,
Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens







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