Das Dorf Iru Coyana und die Herausforderungen seiner Schüler*innen
Ein Blick auf die Notwendigkeit eines Internats und die Hilfsaktion 2025
Das kleine Dorf Iru Coyana, versteckt in den abgelegenen Bergen Boliviens, steht vor einer dringenden und entscheidenden Herausforderung. Es muss ein Internat für seine Schüler*innen eingerichtet werden. Die geografischen und infrastrukturellen Gegebenheiten des Dorfes machen es den Kindern nahezu unmöglich, täglich zu ihrer Schule und wieder zurück zu reisen. Diese Umstände verstärken die Dringlichkeit, eine Lösung zu finden, die den Zugang zur Bildung sicherstellt und die Zukunft der jungen Generation schützt.
Für das Internat: 60 Decken, ein Set mit sechs Töpfen, zwei Regale und vier Dutzend Teller, Löffel und Gläser.
Eine schwierige Ausgangslage
Die Schüler*innen von Iru Coyana leben in einer Region, die von isolierten Bauernhöfen, Minendörfern und einer zerklüfteten Landschaft geprägt ist. Viele der Kinder müssen weite Strecken zurücklegen, um ihre Schule im Zentrum des Dorfes zu erreichen. Der Weg ist oft beschwerlich und zeitaufwendig – nicht selten dauert eine einfache Strecke mehrere Stunden zu Fuß. Diese Herausforderung wird durch das Fehlen eines Schulbusses und durch schlechte Straßenverhältnisse noch verschärft.
Auch die klimatischen Bedingungen stellen eine große Belastung dar. In den Bergen Boliviens können extreme Wetterlagen wie plötzlicher Schneefall oder langanhaltende Regenperioden den Schulweg der Kinder gefährlich oder sogar unpassierbar machen. Hinzu kommt, dass viele Schüler*innen keine Verwandtschaft im Dorf haben, bei der sie während der Schulzeit unterkommen könnten. Dies macht die Einrichtung eines Internats unverzichtbar.
Die soziale und wirtschaftliche Dimension
Die Notwendigkeit eines Internats ist nicht nur auf die geografischen und infrastrukturellen Herausforderungen zurückzuführen, sondern auch auf die soziale und wirtschaftliche Lage der Familien der Schüler*innen. Viele Familien im Umland von Iru Coyana leben in prekären Verhältnissen, oft abhängig von Landwirtschaft oder dem unsicheren Einkommen aus Minenarbeit. Die Eltern haben häufig weder die finanziellen Mittel noch die Zeit, ihre Kinder täglich zur Schule zu begleiten oder alternative Lösungen zu finden.
Ein Internat würde nicht nur den Bildungszugang der Kinder sicherstellen, sondern auch die finanzielle und zeitliche Belastung der Familien reduzieren. In einem geschützten und unterstützenden Umfeld könnten die Schüler*innen ihre schulischen Leistungen verbessern und gleichzeitig eine Perspektive für ihre Zukunft entwickeln.
Die Hilfsaktion im Mai 2025
Angesichts dieser dringenden Notwendigkeit haben verschiedene Organisationen beschlossen, im Mai 2025 eine Hilfssendung speziell auf die Einrichtung eines Internats in Iru Coyana zuzuschneiden. Die Aktion zielt darauf ab, finanzielle Mittel, Baumaterialien und pädagogische Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Sie soll nicht nur den Bau des Internats unterstützen, sondern auch die langfristige Betreuung und Versorgung der Schüler*innen sicherstellen.
Ein Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit
Mit der Einrichtung eines Internats wird ein entscheidender Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit für die Kinder in Iru Coyana gemacht. Es wird ihnen ermöglichen, sich auf ihre schulische Entwicklung zu konzentrieren, ohne durch die täglichen Strapazen des Schulwegs belastet zu sein. Die Initiative zeigt, dass selbst in den abgelegensten Regionen Investitionen in Bildung möglich und notwendig sind.
Die Rolle der Gemeinde
Ein weiterer zentraler Punkt ist die aktive Beteiligung der Dorfgemeinschaft an diesem Projekt. Die Einwohner*innen von Iru Coyana sind bereit, ihre Ressourcen, Zeit und Energie einzusetzen, um das Internat zu einem Erfolgsprojekt zu machen. Diese Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und externen Hilfsorganisationen könnte als Modell für andere Projekte in ähnlichen Gegenden dienen.
Die Zukunft von Iru Coyanas Schüler*innen
Das Internat wird nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse der Schüler*innen erfüllen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf das Dorf und seine Umgebung haben. Mit besserem Zugang zur Bildung könnten die Kinder von Iru Coyana später als Fachkräfte, Lehrer*innen oder Unternehmer*innen zurückkehren und zur Entwicklung ihrer Heimat beitragen. Bildung ist ein Schlüssel zur Überwindung von Armut und Isolation, und durch das Internat wird dieser Schlüssel den Schüler*innen in die Hand gegeben.
Fazit
Die Einrichtung eines Internats in Iru Coyana ist mehr als eine infrastrukturelle Maßnahme – sie ist eine Investition in die Zukunft einer ganzen Generation. Mit der Hilfsaktion im Mai 2025 und der Unterstützung der Gemeinde wird das Dorf einen entscheidenden Schritt in Richtung einer besseren Bildungsversorgung machen. Die Herausforderungen sind groß, doch der Wille zur Veränderung ist noch größer. Inmitten der abgelegenen Berge Boliviens entsteht eine Chance für Bildung, Gemeinschaft und Hoffnung.
Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens
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