Liebe Freunde
Das Kirchweihfest mit einem Haufen Gäste gut zu
organisieren, wir hatten im Vorfeld ja sehr viel Werbung betrieben, war
für mich natürlich auch nochmals eine Herausforderung. 10 Geistliche
einschließlich Bischof und 100 VIPs mussten standesgemäß betreut werden.
Doch klappte alles sehr gut! Am Schluss der Festivitäten wurde ich dann
noch von den Ortsauthoritäten zum Esmoracener erklärt und bekam für
meine “ewige Ruhe” schon ‘mal ein Plätzchen am linken Seitenaltar vorm
Hauptaltar mit Blick zur aufgehenden Sonne und somit auch in Richtung
Deutschland “zugewiesen” … “unser” verdienter Padre muss ja ‘mal in
“seiner” Kirche bestattet werden, war des Volkes einhellige Meinung.
Nun, “a ver”, wie wir das ‘mal auf die Schiene bringen … ist ja immerhin
eine bedenkenswerte Alternative zum anonymen Freiburger Hauptfriedhof.
Ich wurde feierlich von den Ortsauthoritäten zum Esmoraqueño erklärt |
Doch Spaß beiseite, nun ein Blick zum chronologischen
Ablauf der Aktivitäten. Mit der Ankunft meines Musikerehepaares, den
Lehrern Valerio und Vilma, Dienstag kurz vor Mitternacht, war die
musikalische Gestaltung des Festes gesichert. Deren Arbeit bestand am
Mittwochvormittag aber erst einmal darin, die aus Tupiza herangekarrten
beiden Torten für die Konfirmanden wieder auf Vordermann zu bringen.
Am späten Nachmittag tauchten dann der Bischof,
sein Generalvikar, sowie noch P. Martiriam und Diakon “Miki” auf.
Damit war klar, dass Fest wird ein Erfolg.
In der Abendmesse wurden 25 Jugendliche aus Mojinete und Esmoraca gefirmt, die dann die 2 Torten verspeisten und beim großen Feuerwerk mithalfen, wir hatten ja die “víspera” der Kirchweih. Ich bezweifle, dass die alte Pfarrkirche ‘mal ordentlich eingeweiht worden war, der Altar aus Lehmbacksteinen bestimmt nicht.
In der Abendmesse wurden 25 Jugendliche aus Mojinete und Esmoraca gefirmt, die dann die 2 Torten verspeisten und beim großen Feuerwerk mithalfen, wir hatten ja die “víspera” der Kirchweih. Ich bezweifle, dass die alte Pfarrkirche ‘mal ordentlich eingeweiht worden war, der Altar aus Lehmbacksteinen bestimmt nicht.
Feuerwerk nach der Firmung |
Das Abendessen mit den erlauchten Gästen zog sich dann bis in die frühen
Morgenstunden hinein, wohl auch dank des guten Weines. Ein Mützchen
Schlaf und der Padre stand um 7.00 Uhr bei minus 12 Grad auch schon
wieder auf der Matte, Die angereisten Kollegen der Pastoralzone Süd:
Villazón, Tupiza und Cotagaita mit ihrem Tross mussten begrüßt werden
und dann begann auch schon der Festgottesdienst. Höhepunkte waren für
mich: der Bischof mit dem Hammer vor verschlossener Kirchentüre, die
Allerheiligenlitanei vor der Konsekration des Altares und die Salbung
desselbigen mit Chrisam … vor der verschlossenen Kirchentüre klopfte der
Bischof dreimal mit dem Hammer dagegen und drinnen schrien die
Erstkommunikanten: “Wer ist’s”. “Öffnet die Pforten, denn dein Volk, oh
Herr, möchte in dein Haus eintreten”, war die würdevoll vorgetragene
Antwort des Bischofs. Nach dem 3. “Anlauf” sprang dann auch die Türe
auf. Und da die Kleinen auch bei uns nicht aufs “Maul gefallen” sind,
begrüßten sie seine Exzellenz dann lachend mit: “ja, komm rein”. Ihr
seht, liebe Freunde, bei uns geht es auch im Gottesdienst “unterhaltsam”
zu.
Die Liturgie beginnt an der verschlossenen Kirchentüre. Der Bischof klopft mit einem Hammer dreimal an die Kirchentüre |
wie bei einer Priesterweihe wird auch vor der Altarweihe die Allerheiligenlitanei gesungen |
Nach der Messfeier fand in einem Festakt vor der Kirche offiziell die
Übergabe der renovierten Pfarrkirche an den Bischof und das Volk
Gottes von Esmoraca statt. In diesem gab es eine Unmenge von
Dankesworten, so dass ich bei so viel “Honig” kaum noch aus den Augen
schauen konnte, und es ging zum Mittagessen ab. Damit dieses
reichhaltig ausfällt, hatten meine 8 Köchinnen bis um 3.00 Uhr im
Morgengrauen des Festtages im Pfarrhaus geschafft. Den Service
übernahmen die Abiturienten dieses Jahres, meine “Ahijados”, die hatten
auch den Theatersaal im Colegio schön geschmückt.
geschmückte Pfarrkirche |
Den restlichen Nachmittag spielten die Band des Colegio und die
Samponienbands zweier Minen auf dem Platz vor der Kirche. In einem
gelbweisen Fahnenmeer wurde getanzt und, verzeiht´s mir, wenn ich die
Wahrheit sage, gebechert. Um 19:00 Uhr mussten dann die Mineros der
Mine “Candelaria” noch zu ihrem 60 km entfernten Campamiento gefahren
werden, was mir zufiel, da ich kaum “gebechert” hatte.
Tschüss |
Zum Schluss noch 2 Sätze, die mir immer in den Ohren
klingen: Bei meiner Amtseinführung vor 7 Jahren meinte der damalige
Pfarrer von Tupiza: “schon mutig, so ‘ne heruntergekommene Pfarrei zu
übernehmen …”. Und eine Ortsauthorität sagte mir vor Beginn der
Renovierungsarbeiten: “Padre, vertraue nicht zu viel auf unsere Leute,
die schwätzen viel und machen dann oft wenig”. Nun, alles war aber halb
so wild.
Wie dem auch sei, zusammenfassend kann man
sagen: alles geschah zur größeren Ehre Gottes, aus tiefer Verehrung des
Kirchenpatrons, des Hl. Franz, und zum Wachsen und Gedeihen der
Pfarrgemeinde Esmoraca … AMEN!!!
Der Bischof beim Abschied: “Jetzt hast Du Deinen Heimaturlaub aber verdient …”. Dem stimmte ich voll zu.
Der Bischof beim Abschied: “Jetzt hast Du Deinen Heimaturlaub aber verdient …”. Dem stimmte ich voll zu.
Euch allen wünsche ich frohe Ferien und verbleibe „con saludos cordiales“ und in Dankbarkeit
Euer P. Dietmar.
Euer P. Dietmar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.