Das Foto zeigt, wie es um die Renovierung der Pfarrkirche steht |
Esmoraca am 01. August 2012
Liebe Missionsfreunde
Auch wenn mein Heimaturlaub schon in greifbare Nähe
rückt, habe ich noch „so viel um die Ohren“, dass ich mit beiden Beinen
wohl bis zur Abreise in meiner Pfarrei stehen werde.
Das Foto zeigt, wie es um die Renovierung der
Pfarrkirche steht; langsam, aber stetig geht es voran. Uns stehen eben
keine Zementlaster, Mischmaschinen, Laufbänder etc. zur Verfügung. Alles
muβ mit Hand transportiert und zubereitet werden. Sicherheit am
Arbeitsplatz kann im entlegenen Esmoraca ebenso wenig groβ geschrieben
werden. Ich vertraue auf die gütige Fürsprache unseres Pfarrpatrones,
des Hl. Franz. Die Arbeiten sollen während meines Heimaturlaubes
fortgeführt werden, was mit meinen Arbeitern unter Leitung von Don Noel
möglich ist. Selbiger brennt darauf, zeigen zu können, daβ er auch ohne
Padre seinen Mann steht. Vor Beginn der Regenzeit muβ das Dach neu
gedeckt sein. Noel wird zudem für die Internetnutzung trainiert, was ihm
erlaubt, mit mir in Deutschland eng in Kontakt zu stehen und wichtige
Entscheidungen zu koordinieren. In Bolivien ist es schon möglich, wo es
Handyempfang hat, mit Notebook und einem kleinen Modem ins Internet zu
kommen. Dazu fahren wir von Esmoraca aus vier Kilometer auf einen Berg
rauf.
Eingepreist in die Kosten der Kirchenrenovierung ist
die Mitarbeit von Pfarrangehörigen. Sie sind für Steine, Sand,
Lehmbacksteine und Bauschutt zuständig. Bei dieser „Gemeinschaftsarbeit“
gab’s einen Durchhänger, den ich aber durch Umbesetzungen im Komitee
„Pro Refacción“ beheben konnte. Mit Voranschreiten der Arbeiten erfreuen
wir uns zunehmend des Interesses und der Solidarität von „residentes“,
also Esmoraqueños, die in gröβeren bolivianischen Städten oder im
nahegelegenen Argentinien ihr Brot verdienen. Es ist schön zu sehen, wie
die deutsche Grundfinanzierung des Projektes Begeisterung bei unseren
Leuten erweckt und zum Mitmachen einlädt. Wenn alles wie bislang läuft,
könnte die Pfarrkirche Ende 2013 fertig sein; eine erste Prognose
meinerseits.
In meiner zweiten Pfarrei Talina wären ebenfalls
gröβere Investitionen nötig, das Pfarrhaus ist in schlechtem Zustand und
die Kirche dort müβte gestrichen werden, was mir aber zu viel wird. Man
soll nicht auf zwei Hochzeiten tanzen wollen. So denke ich daran,
meinen Teil an Talina mit der Pfarrei von Tupiza gegen Dörfer in der
Nähe von Esmoraca zu tauschen. Dieses Unternehmen erfordert aber viel
Geduld und Fingerspitzengefühl, zumal das hiesige „obispado“, also
Ordinariat, damit nicht belastet werden möchte. Solche Gebietstausche
sollen die Pfarrer unter sich ausmachen. Das kann man verstehen, da
unserem Bischof nur ein sehr kleiner Verwaltungsapparat zur Verfügung
steht.
Wie schon erwähnt, hält mir Don Noel als
„Baubeauftragter“ den Rücken für pastorale Aktivitäten frei. Vor meinem
Heimaturlaub stehen Ende August noch Erstkommunion und Firmung in
Esmoraca, der Mine Candelaria sowie Pampa Grande, Teil der Pfarrei
Talina, an.
Jakobusfest in Iriccina, was zur Pfarrei Talina gehört |
Nochmals mit “saludos cordiales” und in Dankbarkeit
Euer
P. Dietmar Krämer
P. Dietmar Krämer
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Mission
Der Begriff Mission leitet sich vom
lateinischen „missio“ (Sendung) ab und bezeichnet die Verbreitung des
christlichen Glaubens (Evangelium), meist durch für diese Aufgabe
entsandte Missionare („Sendboten“). Die Mission ist meist ausgerichtet
auf bestimmte Gebiete oder Zielgruppen und verfolgt das Ziel, dass
Menschen ganzheitliche Hilfe erfahren, sowohl zur Behebung von Armut und
anderen Alltagsnöten, und sie sich durch persönliches Hinwenden
freiwillig Jesus Christus hingeben. Die Entsendung und finanzielle
Unterstützung der Missionare geschieht durch eine kirchliche
Institution, ein überkonfessionelles Missionswerk, eine einzelne
christliche Gemeinde oder den persönlichen Freundeskreis der Missionare.
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