Am vergangenen Freitag waren wir nach dem Mittagessen in die Berge 'gen Lipez gefahren, wo ich einige entlegene Dörfer zu Fuß besuchen wollte. Mit von der Partie waren als Rucksackträger zwei Kirchenarbeiter sowie zwei Schüler der Abi-Klasse, deren "padrino" ich wiederum bin. Dass die beiden Jungs zur Maranatha-Sekte gehörten, spielte für mich keine Rolle. Ich kam mit den beiden bestens aus.
Mein Vorgänger, der von Tupiza aus in unsere Gegend kam, hatte für seine Pastoral-Tour meist acht Tage bis 10 veranschlagt. Von Esmoraca aus kann man die Besuche aber auf mehrere Wochenenden verteilen, zudem ist das Straßennetz besser geworden. Und für kürzere Strecken brauche ich auch keine Eselskarawane mehr, es reichen ein paar Jugendliche für die Rucksäcke.
Bis "La Cienega" kamen wir diesmal fast mit dem Auto, es verblieben bis zum Dorf nur noch 2 km zu Fuß. Am Abend kamen relative viele Leut' zur Novene, am nächsten Morgen fand die Messfeier in einer recht verfallenen Kapelle statt. Nach einem kargen Mittagessen marschierten wir dann an die 12 km durch ein malerisches Canyon nach Bonete Palca. Über Stock und Stein brauchten wir dazu an die 4 Stunden. Schuld daran war eine über 90 Jahre alte Oma, fast blind, die wir unterwegs aufgabelten und eben mitziehen mussten. An einem 4 m hohen Wasserfall wurde sie abgeseilt. Der Weg führte auch an Chullpas vorbei, kleine runde Lehmhütten der Ureinwohner.
Ein bisschen "erschöpft" waren wir schließlich in Bonete Palca angekommen. Mit Coca-Tee brachte ich mich dann in die Form, um anschließend die Abendandacht zu halten. Die guten Leut' laufen ihrerseits ja keine Stunden, um dann einen schlafenden Pfarrer zu erleben.
Am Sonntagmorgen fand in der neuerbauten Kapelle die Messfeier mit einer Hochzeit statt, in einfacher Form natürlich und dann ging es zum Auto zurück. Don Noel hatte uns nach La Cienega gebracht und dort auch wieder abgeholt. Was die Tierwelt anbelangt, gab es nur einen Kondor aus nächster Nähe zu bestaunen.
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Blick auf die Schneebedeckten 5500m Gipfel |
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Ernte der Saubohnen |
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Fuchsien werden hier so groß wie Bäume |
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Eines meiner Bergdörfer das auf keiner Karte verzeichnet ist |
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allerdings sehr malerisch gelegen |
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Die Kapellen sind allerdings in keinem guten Zustand |
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Die Landschaft ist aber grandios |
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enge Schluchten mit Schatten zum Verweilen |
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manchmal wird der Weg auch ganz schön eng |
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Nachts wird es schon empfindlich kalt, wir übernachten ja hier auf fast 5000 m Höhe |
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Chullpas kleine runde Lehmhütten der Ureinwohner |
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keine noch so kleine Wolke am Himmel, wie könnte das Wetter besser sein |
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